Sprache kann verbinden oder auch Barrikaden errichten. Das gilt heute insbesondere auch für den Job. Bei der hohen Anzahl globalisierter Unternehmen oder US-amerikanischer Tochterkonzerne ist Englisch eine Schlüsselkompetenz für Mitarbeiter. Diese Schlüsselkompetenz der Sprache wird deshalb auch im Vorstellungsgespräch geprüft. Dem muss keine Ankündigung vorangehen. Der Personalchef bzw. Prüfer wechselt meist plötzlich ins Englisch und erwartet vom Bewerber ein ebenso souveränes Umschalten.
Die Fragen sind dieselben wie in jedem Vorstellungsgespräch. Der bisherige Werdegang, Abschlüsse, persönliche Kompetenzen, Hobbys und Ziele sind einige der Themenschwerpunkte. Doch so manchem fällt es schwer auf Anhieb die englische Bezeichnung für beispielsweise den Schulabschluss zu nennen. Das setzt eine sorgfältige Vorbereitung voraus, denn ein stotterndes Englisch und fehlende Vokabeln sind ein Ausschlusskriterium für zahlreiche Bewerber. Gerade wenn im Lebenslauf sehr gute Englischkenntnisse angegeben sind, prüft die Personalabteilung gern nach. Dabei reichen die Kenntnisse allerdings nicht allein aus. Neben den Zertifikaten sind auch einige formale Besonderheiten des englischen Vorstellungsgespräch zu kennen. So liegt der Kern der Aufmerksamkeit in der Regel besonders auf den Referenzen. Für Bewerber lohnt sich die Perfektion der eigenen Fremdsprachenkenntnisse also besonders im Hinblick auf die englische Beschreibung bisher geleisteter Tätigkeiten, wie Praktika oder Kurse. Dabei gilt stets das Kriterium der Individualität. Gerade US- Unternehmen fragen zuerst nach den individuellen Erfolgen und erst später nach Teamfähigkeit, wie auch sozialen Kompetenzen. Ein gewisses Self- Marketing auf Englisch wird vorausgesetzt und durch Fragen wie „What have you achieved?“ – „Was haben Sie erreicht?“ Rechnung getragen. Schwammige Antworten wie „Ich habe bei jener Tätigkeit mit verschiedenen Problemen umgehen müssen, was mir auch gut gelang.“ tragen Minuspunkte ein. Dem können sich nun persönlichere Fragen, wie der Familienstand, anschließen.
Aber spätestens jetzt wird der Gesprächsleiter auch überprüfen, inwieweit der Bewerber über das Unternehmen weiß. „Do you know how that company works?“ In diesem Teil vom Vorstellungsgespräch geht es um die Produkte, Dienstleistungen, die Firmengeschichte, Länderstandorte und die Unternehmensphilosophie.
Wie soll sich ein Bewerber auf diese Fragen vorbereiten? Bestenfalls bedient er sich einem Prinzip, welches schon zur Rhetorik der Antike gehörte „Memoria“. Das heißt, dass sich der Bewerber die Antworten auf möglichst viele denkbare Fragen in der englischen Sprache notiert und sich „geistig aneignet“. Damit ist nicht zwangsläufig ein auswendig lernen gemeint, aber das sichere Beherrschen aller geforderten Vokabeln. Selten bleibt die Zeit für einen Crash-Kurs Buisness-Englisch, weshalb man Freunde als potentielle englischsprachige Diskussionspartner zu Übungszwecken um Hilfe bitten sollte