Ob in der Interaktion zwischen Familienmitgliedern, bei der Kommunikation von Mann und Frau oder im Berufsleben: Der Körpersprache kommt eine immense Bedeutung zu. Sowohl Psychologen als auch Soziologen und Personalverantwortliche haben längst erkannt, dass das Kommunikationsverhalten von Menschen nicht ausschließlich von der Sprache, sondern zu einem wesentlichen Anteil auch von Gestik und Mimik geprägt sind. Die Arm- und Beinhaltung, das Verhalten der Hände, der Ausdruck der Augen – das und vieles mehr verrät die Gedanken und inneren Züge einer Person.
Dementsprechend kommt es bei dem Gesagten neben der Bewertung des verkündeten Sachverhalts auch auf die richtige Deutung der Körpersprache des Sprechers an. In Personalabteilungen deutscher Unternehmen ist aus diesem Grund die Auswahl des geeigneten Bewerbers auch an eine möglichst natürliche Gestikulierung und angenehme Gesichtsmimik des jeweiligen Kandidaten geknüpft. Bereits seit den 80er Jahren finden in mittelständischen Betrieben und größeren Konzernen Schulungen statt, in denen die Rolle der Körpersprache für eine erste erfolgreiche Persönlichkeitsanalyse thematisiert wird. Nur so viel ist dazu zu sagen: Ein Geheimrezept oder gar eine Anleitung für die „richtige“ Gestik und Mimik eines Bewerbers, die ihm oder ihr zu der gewünschten Position verhilft, gibt es nicht. In der Regel ist man jedoch mit einem möglichst natürlichem Verhalten, das weder Unsicherheit noch Stress ausstrahlt, gut beraten.
Die sich in der Gestik und Mimik wiederspiegelnde Körpersprache weist auf diverse Merkmale eines Menschen, beispielsweise auf die Glaubwürdigkeit, die Persönlichkeitsstruktur, die Konfliktfähigkeit oder die Stressresistenz. Zweifellos sind Hinweise auf die ein oder andere Stärke beziehungsweise Schwäche einer Person nicht nur bei Bewerbungsgesprächen von Vorteil, sondern auch im Alltag.