Der Traum vom neuen Job ist für die meisten Menschen mit Vorfreude verbunden – der Aussicht auf mehr Gehalt, spannende Herausforderungen und nette Kollegen entpuppte sich oftmals nur allzu schnell als Alptraum. Denn präsentierte sich der Arbeitgeber als professionell und freundlich, mit tollen Versprechungen und opulentem Gehalt, so sieht der Alltag im Job häufig ganz anders aus. Stress und Hektik dominieren das Geschehen, der Chef ist unerträglich, und die in Aussicht gestellte Tätigkeit ist alles andere als eine inhaltliche Herausforderung.
Bewerber, die rechtzeitig und das bereits während der Stellensuche auf die kleinen Signale achten, sind deshalb gut beraten. So lassen sich bereits aus der Stellenanzeige wichtige Erkenntnisse herauslesen. Wird eine Anzeige in kurzen Abständen wiederholt geschaltet, so ist das ein sicheres Indiz für eine große Fluktuation. Wird eine Anzeige nur online veröffentlicht, ohne dass das das Unternehmen eine eigene und seriöse Internetpräsenz besitzt, ist Vorsicht geboten. Dann kann es sich um Arbeitgeber handeln, die nur auf der Suche nach billigem Personal oder im schlimmsten Falle auf Abzockmasche unterwegs sind. Das ist auch dann der Fall, wenn die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme in einer kostenpflichtigen Rufnummer besteht – in solchen Fällen heißt es: Hände weg.
Arbeitgeber, die Beschäftigte „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ suchen, dürften ein akutes Problem haben. Unternehmen, die mit einer „flexiblen und leistungsgerechten“ Bezahlung locken, sind wohl eher nicht bereit, sich an Tarifvereinbarungen zu halten. Formen, die auf ein mobiles Personal setzen, erwarten eine umfängliche Reisetätigkeit – beispielsweise im Außendienst.
Aber auch das Vorstellungsgespräch selbst liefert wichtige Indizien dafür, wie es mit der Unternehmenskultur beim neuen Arbeitgeber bestellt ist. Wo sich Herzlichkeit und Freundlichkeit zeigen, wird auch die Atmosphäre beim Job in der Firma entsprechend sein. Wo eher unterkühlte oder schreckhafte Mitarbeiter zu begegnen ist, dürfte auch das Klima in der Firma entsprechend sein. Ist der Flur einer Firma hell und bunt, mit Bildern und motivierenden Accessoires eingerichtet, so ist dies auch Beleg für das tägliche Miteinander in einem Unternehmen. Dies alles aufzunehmen und sich bei einem Vorstellungsgespräch noch nicht festzulegen, jeden Aspekt in seine Abwägung einzubeziehen – das macht nicht nur den vorsichtigen und professionellen Jobsuchenden aus, sondern hilft auch, unliebsame Erfahrungen nach Vertragsunterschrift zu vermeiden. Vor allem aber hilft es, einen Job zu finden, der tatsächlich den Erwartungen entspricht und für die nächsten Jahre auch die erhoffte berufliche Erfüllung schafft.