Fortbildung für Manager: Harter Wettbewerb zwischen Beratungsfirmen und Business-Schulen

Fortbildung von Managern ist heute so gefragt wie selten zuvor. Damit ist aber auch der Wettbewerb in diesem Geschäftsbereich dementsprechend hart geworden. So konkurrieren derzeit vor allem Business-Schools und Beratungsfirmen um die Gunst eines verhältnismäßig zahlungskräftigen Klientels.
Als der renommierte Hersteller von Nutzfahrzeugen, MAN, vor rund zwei Jahren ein Weiterbildungsprogramm für die im Konzern beschäftigten Manager ausrief, holte man sich professionelle Hilfe von zwei der berühmtesten Business-Schulen in Europa, der WHU Otto-Bensheim School of Management und der Said-Business-School in Oxford. Der Vorstand von MAN begründete die Entscheidung damit, dass man somit verschiedene Komponenten wie Praxisnähe der WHU und dem weitreichenden Netzwerk der Said-Business-School verbinden und dadurch gezielt an der Förderung des eigenen Managements gezielt arbeiten könne. Das Programm wurde für MAN ein voller Erfolg. Im Juni 2010 wurde dem Unternehmen der Preis „Excellence in Practice“ in Brüssel überreicht. Damit hob die zuständige European-Foundation for Management-Development hervor, dass MAN mit seinem Programm zur Weiterbildung eine vorbildliche Grundlage zur künftigen Zusammenarbeit von Unternehmen und verschiedenen Business-Schulen geschaffen hatte.

Allerdings ist diese Form der Zusammenarbeit bisher eher eine Seltenheit gewesen, da die Konkurrenz auf dem firmeninternen Markt im Bereich Manager-Weiterbildungen extrem dicht und lukrativ ist. So verlangen Schulen nicht selten 4.000 Euro pro Kurstag, wozu noch weitere Kosten für Vorbereitungen und Konzeptionen hinzu kommen. Aufgrund dieser Lukrativität gehen daher Business-Schulen eher selten Kooperationen mit anderen Schulen ein und richten die Weiterbildungen lieber allein aus. Dieser Wettbewerb wird von Jahr zu Jahr stärker und auch härter, da neben den zahlreichen Business-Schulen auch immer mehr Beratungsfirmen auf den Markt strömen und für eine zusätzlich gesteigerte Konkurrenzsituation im Bereich Weiterbildungen sorgen. Zwar dominierten bislang die Business-Schools, allerdings sind Beratungsagenturen im Aufwind. Sie greifen bei der Fortbildung zunehmend auf externe Experten zurück, wodurch hohe Fixkosten vermieden werden können und die Konkurrenzfähigkeit gewährleistet wird.

Da Unternehmen bei der Fortbildung ihrer Mitarbeiter im Bereich Management zunehmend immer kürzere Trainings-Programme und Schulungen verlangen, werden immer mehr Komponenten des sogenannten E-Learnings in die Kurse integriert. Damit stehen sowohl die Business-Schulen als auch die Beratungsfirmen vor großen Herausforderungen, da man derzeit noch nicht weiß, welche Lernmethoden beim E-Learning wirklich funktionieren, was damit zu begründen ist, dass die Erfahrung auf diesem Gebiet noch nicht ausreichend ist. Trotzdem ist bei den führenden Business-Schulen ein klarer Trend zum E-Learning zu beobachten. So werden verschiedene Lernplattformen in die Kurse integriert und die Kursteilnehmer mit konkret gestalteten Aufgaben des jeweiligen Arbeitsumfeldes beschäftigt. Da man in den Unternehmen natürlich messbare Ergebnisse der Manager-Weiterbildungen sehen möchte, sind derzeit besonders modulare Programme gefragt. Die einzelnen Module laufen über einen gewissen Zeitraum, wodurch wirkliche Lernfortschritte besser nachvollzogen werden können. Dadurch lässt sich letztlich auch prüfen, wie effektiv eine Fortbildung verläuft und welche Erfahrungen für künftige Fortbildungen genutzt werden können

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