Das Angebot der am Markt frei zugänglichen Stellenangebote gerät seit geraumer Zeit ins Wanken. Seit Jahren beobachten Experten dieses Phänomen, mit der Erkenntnis, dass lediglich 53 % aller Personalbedarfe über den öffentlich zugänglichen Stellenmarkt ausgeschrieben werden. Gut die Hälfte wird über interne Suchwege der Unternehmen abgedeckt. Studien haben ergeben, dass die Erfolgsquote bei rund 27 % liegt und dies positiv bewertet wird.
Die Arbeitsagenturen und Jobcenter, die im Auftrag der Unternehmen tätig sind, können die Bewerber nur anonym wahrnehmen und die Bewerberdaten mit den Vorgaben der Unternehmen lediglich theoretisch abgleichen. Die Hauptlast liegt hier bei den Unternehmen, die die Angaben zum Berufsprofil nach Schwächen und Stärken filtern müssen. Dies ist vielen Unternehmen zu mühselig und arbeitsintensiv. Hinzu kommen die Kosten für teure Anzeigenwerbung und Vermittlungshonorare. Außerdem bleibt die Ungewissheit einer Fehlbesetzung, denn die Qualität eines neuen Mitarbeiters zeigt sich nicht unbedingt in der Bewerbungsphase.
Für die Unternehmen sind interne Netzwerke mittlerweile unverzichtbare Hilfsmittel, die Personalpolitik ökonomisch zu managen und gleichzeitig den fachlich geeignetsten Mitarbeiter zu finden. Unternehmer, die ihr Netzwerk innerhalb der Belegschaft, bei Freunden, Kollegen, Instituten und Universitäten aufbauen, haben hier die besten Chancen geeignete Mitarbeiter zu finden.
Für die Arbeitnehmerseite ergeben sich aus dieser Entwicklung ebenfalls positive Aspekte bei der Jobsuche. Eine gute Kontaktschiene, die viele Richtungen bestreicht, ist hier sicherlich sehr hilfreich. Eine persönliche Empfehlung aus dem Kreis der Familie, von Freunden oder aus Schule und Ausbildung, sind „Gold“ wert und öffnen so manche Tür zum ersehnten Traumberuf. Man spricht hier auch von Vitamin “ B“.
Für ältere Arbeitnehmer, die in den Zwang der Jobsuche geraten, ist der öffentliche Stellenmarkt in der Regel nicht hilfreich. Meist ist aus einer anonymen Bewerbung der Kern der fachlichen Qualitäten nicht gleich erkennbar, was in Kombination mit der Angabe des Alters bereits das „KO“ bedeutet. Der Weg über ein Netzwerk mit dem Hintergrund einer persönlichen Empfehlung, die die fachliche Qualifikation heraushebt, kann hier zum erhofften Berufsziel führen.
Fazit: Der Idee den Stellenmarkt und die Jobsuche über Netzwerke zu beleben, die sowohl auf der Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite zu finden sind, gehört die Zukunft. Aufgrund der Bandbreite an Technologien und speziellen Anforderungen an die Mitarbeiter, ist eine anonyme und mit Stichpunkten skizzierte Bewerbung kaum noch aussagekräftig. Ziel ist, die spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes mit dem geeignetsten Mitarbeiter abzudecken. Dies gilt für alle Hierarchien der Unternehmensstrukturen.
Bleibt noch die Frage nach der Zukunft der Jobcenter und Headhunter. Der Markt ist übersät mit Anbietern, die meinen jede Position besetzen zu können und dies werbeträchtig verkünden. Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass die organisatorischen und fachlichen Strukturen der Anbieter dies wirklich leisten können. Man kann davon ausgehen, dass sich der Markt auf diesem Sektor bereinigt und ein Umdenken einsetzt.
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