Empfehlungsschreiben – nicht mehr nur das I-Tüpfelchen bei Bewerbungen

Wer sich jemals in den vereinigten Staaten von Amerika, in England oder in Australien um eine Stelle beworben hat, der wird wissen, dass eine Bewerbung in diesen Ländern immer auch von mindestens einem Empfehlungsschreiben begleitet werden muss, um überhaupt in Betracht gezogen zu werden. Auch in Deutschland werden neuerdings immer wieder Empfehlungsschreiben von vorherigen Arbeitgebern verlangt oder zumindest gerne gesehen.
Wenn also in einer Stellenanzeige in einer Zeitung steht, dass der Bewerber seine Referenzen angeben soll, dann wird in der Regel eine Empfehlung gefordert. Viele Deutsche denken erst in dem Moment über eine solche Referenzen nach, wenn sie speziell für eine bestimmte Stelle gefordert wird und kommen in Bedrängnis, wenn sie keine Empfehlung vorweisen können. Wer sich von einem Arbeitgeber trennt, oder wer ein Praktikum erfolgreich abgeschlossen hat, der erhält normalerweise eine Bescheinigung, aus der hervorgeht, worin die Aufgaben des Angestellten bestanden. Eher selten sind diese Schreiben wie ein tatsächliches Empfehlungsschreiben formuliert.
Die Globalisierung wirkt sich auf den Bereich Arbeit aus und die neuesten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt gehen dahin, dass Referenzen für die Einstellungsentscheidungen wichtiger werden. Amerikanische Firmen, die in Deutschland eine Niederlassung haben, nehmen natürlich nicht Abstand von ihren amerikanischen Gepflogenheiten, zu denen nun einmal die Frage nach einer Empfehlung als Bestandteil einer Bewerbung gehört.
Bei einer Referenz oder Empfehlung ist von großer Bedeutung, wer dieselbe ausgestellt hat und wie sie formuliert ist. Je nach Inhalt kann eine Empfehlung vollkommen wertlos sein oder sich sogar kontraproduktiv auswirken. Wenn die Referenz von einem renommierten Unternehmen kommt und wenn daraus zu erkennen ist, dass das Unternehmen zumindest halbwegs zufrieden mit dem Mitarbeiter gewesen ist, dann wird sie der Bewerbung in der Regel helfen. Wenn aus der Formulierung des Empfehlungsschreibens aber zu erkennen ist, dass es sich nur um ein Schreiben handelt, das aus Mitleid oder Gefälligkeit verfasst wurde, dann kann das auch einen negativen Eindruck machen. Man sollte darauf achten, dass die gängigen Formulierungen verwendet werden, die zeigen, dass der Bewerber ein wertvoller Mitarbeiter gewesen ist und vom Referenzgeber geschätzt wurde. Empfehlungsschreiben, die von Freunden oder Verwandten des Bewerbers geschrieben wurde, ist das in der Regel nicht förderlich für die Bewerbung.

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