Assessment-Center – Der Rundum-Check für Bewerber

Damals wie heute entschied die Kompetenz eines Bewerbers über die Vergabe eines Arbeits- oder Ausbildungsplatzes. Doch wo früher eine gute Bewerbung und ein eben solches persönliches Gespräch meistens ausreichten, gehen freie Wirtschaft, öffentlicher Dienst und Militär inzwischen weitere Wege. Mit Hilfe von Assessment-Centern (kurz: AC) werden die Bewerber auf Herz und Nieren getestet.

Das Assessment-Center eignet sich vor allem dazu, überfachliche Kompetenzen von Bewerbern zu betrachten. Eine aussagekräftige Bewerbung mit guten Arbeitszeugnissen und Beurteilungen ist dabei die Grundvoraussetzung, um zu einem AC eingeladen zu werden. Doch wie läuft ein AC ab und was wird dort getestet?
Assessment-Center heißt übersetzt Bewertungs-Zentrum. Wie bereits oben erwähnt, werden neben den berufsspezifischen vor allem die überfachlichen Kompetenzen bewertet, die aus Sicht des Arbeitgebers für die zu vergebende Stelle relevant sind. Diese werden oft in einer Bewerbung angepriesen, jedoch weder belegt noch gerechtfertig. Je nach Branche und umworbener Position ist ein AC unterschiedlich aufgebaut. Die Bewerber werden vor verschiedene Aufgaben und Probleme gestellt, die als Gruppe oder alleine zu lösen sind. In der Gruppe müssen die Bewerber beispielsweise innerhalb einer bestimmten Zeit eine Lösung für ein Problem finden. In einer solchen Gruppendiskussion zeigen sich überwiegend soziale Kompetenzen und Führungseigenschaften. Sollen die Bewerber eine Aufgabe alleine lösen, wie z.B. innerhalb kürzester Zeit einen Vortrag ausarbeiten und halten, befinden sie sich dabei stets im direkten Vergleich mit ihren Konkurrenten. Diese praktischen Übungen zeigen den Bewerber unter Stress und Leistungsdruck im realitätsnahen Arbeitseinsatz.
Während der Durchführung, Vorbereitungen und ggf. auch in den Pausen des ACs, stehen die Bewerber unter ständiger Beobachtung von potenziellen Vorgesetzen und häufig auch Psychologen. Neigt sich das mitunter mehrtägige AC dem Ende, folgt ein letztes persönliches Gespräch, in dem der Bewerber auf seine Leistungen und Handlungen angesprochen wird und diese rechtfertigen und erläutern muss. Oftmals werden diese Gespräche von einem Psychologen geführt, der dabei erbrachte Leistungen mit den Angaben in der Bewerbung kritisch vergleicht.

Auf Grund seines hohen zeitlichen sowie finanziellen Aufwands, wird das AC häufig in Bewerbungsverfahren für höhergestellte Positionen durchgeführt. Doch auch für viele Lehrstellen und „normale“ Arbeitsplätze führt der Weg zum Wunschkandidaten für viele Unternehmen heute über das AC. Arbeitgeber sind sich einig: Mit dem AC wird das Risiko einer Fehlbesetzung sehr stark reduziert, was für viele den hohen Aufwand rechtfertigt.

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