Wie aus arbeitslos nicht kopflos wird

Wegrationalisiert, den Job verloren. Man dachte nie, dass man selbst betroffen sein könnte. Ob man nun nach einer längeren Frist gehen muss oder innerhalb der Probezeit erfährt, dass man nicht übernommen werden kann, eine Kündigung ist daher immer ein Schlag in die Magengrube. Wer nicht schnell etwas Neues findet, muss sich nicht nur auf finanziell härtere Zeiten ein-, sondern von einem geregelten Tagesablauf auf zunächst planlose Leere umstellen.

Trotz einer Fülle „abwechslungsreicher“ Beschäftigungen wie Fernsehen, Schlafen, Essen und Putzen kann man manchmal den Faden, den Mut oder auch den Kopf verlieren. Manch einer, der glaubte, sich mit seiner Work-Life-Balance schwerzutun, merkt dann: Um so etwas wie eine „No Work-Life-Balance“ aufrechtzuerhalten, braucht es erst recht eine Strategie und Durchhaltevermögen.

Nutzen Sie die Zeit

Schaffen Sie sich selbst klare Strukturen, damit sind Sie besser vor dem Fall in ein tiefes Loch geschützt. Stehen Sie morgens zeitig auf, verbringen Sie den Tag nicht im Pyjama. Richten Sie sich einen Arbeitsplatz ein und versuchen Sie, sich möglichst immer um dieselbe Zeit dort einzufinden. Erstellen Sie sich einen wöchentlichen „Stundenplan“ sowie To Do-Listen für jeden Tag und zelebrieren Sie das Abarbeiten jedes Punktes mit einem kräftigen Durchstreichen.

Mit Jobs suchen und Bewerbungen schreiben kann man sich schon einmal ganz gut die Zeit vertreiben. Genauso, wie Sie nicht den Fehler machen sollten, sich hängenzulassen, sollten Sie sich aber auch keinen zu straffen Plan auferlegen. Machen Sie Feierabend und halten Sie sich Wochenenden frei. Tun Sie etwas für sich. Etwas, das Sie schon lange ausprobieren wollten oder wozu Sie sonst nie kommen. Das kann bedeuten, endlich einmal Zeit für einen Mittagsschlaf einzuplanen, sich mit progressiver Muskelrelaxation zu beschäftigen, oder an einem 5000-Teile-Puzzle arbeiten. Oder tun Sie etwas Karitatives, um die Gedanken von der eigenen Misere wegzulenken: Helfen Sie im Tierheim aus, werden Sie Vorleser im Altenheim. So bekämpfen Sie das Gefühl der Sinnlosigkeit, das viele überfällt, die sich ohne Job wiederfinden.

Und das Wichtigste: Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, sich zu überlegen, was Sie wirklich wollen. In welche Richtung soll Ihre weitere Karriere gehen? Welche Prioritäten möchten Sie bei der Jobsuche setzen? Sie haben jetzt die Chance, sich über einige Dinge klarzuwerden; nutzen Sie sie. So bald bietet sie sich vielleicht nicht wieder.

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