Zu alt für den Job, damit keine Chance auf dem Arbeitsmarkt – Viele Arbeitssuchende auf Stellensuche haben die Ursache für ihr Scheitern schnell ausgemacht. Ein ganz direkter Hinweis auf das Alter ist ebenfalls nicht unüblich. Dabei sollten Arbeitgeber mit solchen Kommentaren vorsichtig sein. Kommt es zur Klage, drohen Entschädigungszahlungen.
Solche Fehler machen sogar staatliche Einrichtungen: An einer Wuppertaler Gesamtschule mussten einer Bewerberin 13000 Euro gezahlt werden, weil man Sie ausdrücklich mit der Begründung abgelehnt hatte, man suche eine junge Referendarin.Dabei richtet sich die Höhe der Entschädigung danach, wie geeignet der Bewerber für die Stelle war. Hätten neben dem Alter auch die übrigen Leistungen eine Einstellung verhindert, fällt der Schadensersatz entsprechend geringer aus. Dabei liegt die Nachweispflicht allerdings beim Bewerber, der kaum belegen können dürfte, dass er die höchste Qualifikation hatte. Lediglich ein ausdrücklicher Hinweis des Arbeitgebers, dass das Alter ausschlaggebend war, könne vor Gericht relevant sein.
Häufig werden Klagen abgelehnt, weil der Bewerber kein echtes Interesse an der Stelle hat. Eine Schar von potenziellen Klägern durchforstet die Anzeigenblätter nach Stellenanzeigen, die formale Fehler enthalten. Dabei haben Sie oft nicht einmal den richtigen Beruf für die Stelle erlernt oder sind gar nicht auf Stellensuche. Fehlt der Zusatz (m/w) und es wird ein KFZ-Mechatroniker gesucht, kann der Eindruck erweckt werden, es sei nur das männliche Geschlecht erwünscht.
Deshalb darf der Arbeitgeber keine Stellenanzeigen aufgeben, bei denen explizit Angaben wie ein Foto oder Geschlechtsangaben gefordert sind. Auch Attribute, die ein gewisses Diskriminierungspotenzial haben (jung, dynamisch), sollten unbedingt vermieden werden.
Wenn ein Bewerbungsverfahren ansteht, lohnt es sich also, im Vorfeld eingehende Informationen einzuholen. Falls Zweifel bestehen, ob bestimmte Formulierungen erlaubt sind oder ein Risiko darstellen, sollte ein Jurist zurate gezogen werden. Fallstricke lauern genug, einige Anwälte haben sich daher auf dieses Thema spezialisiert. Nur so kann sichergestellt werden, dass es für Sie nicht am Ende teuer wird.