Das Anschreiben ist die Visitenkarte jeder Bewerbung. An keiner anderen Stelle hat der Bewerber die Chance, in einer Minipräsentation das Beste von sich darzustellen. Dabei zählen Direktheit und Ehrlichkeit. Zu viele leere Worthülsen und Floskeln werden nicht mehr goutiert. Das Anschreiben sollte außerdem kurz (1 A4-Seite) gehalten werden.
Da oftmals in einer Bewerbung der Lebenslauf vor allem anderen gelesen wird, diesen im Anschreiben nicht nochmals wiederholen. Erfolgversprechender hingegen ist eine Darstellung der besonderen Eignung des Bewerbers für genau die beworbene Stelle. Außerdem ist es auch ein Test der Ehrlichkeit: Stimmen die Angaben mit dem Bild, das die übrige Bewerbung abgibt, überein? Das Anschreiben gilt somit nicht als Begleitbrief zur Bewerbung, sondern als eigenständige Minipräsentation. Es wird, nach dem Lebenslauf, am aufmerksamsten gelesen.
Nicht mehr zeitgemäß sind Höflichkeitsfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich…“. Diese Informationen gehören in die Betreffzeile. Der Einstieg sollte also direkt damit beginnen, was den Bewerber so geeignet für die Stelle macht. Um dies genau zu treffen, empfiehlt es sich, die Stellenausschreibung genau zu lesen und zu analysieren. Wichtig bleibt aber auch hier die Ehrlichkeit. Die Faustregel lautet: Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen aber niemals übertreiben. Beginnen sollte der Bewerber mit dem stärksten Argument, warum gerade er oder sie für die Stelle geeignet ist. Danach weitere Argumente mit absteigender Relevanz folgen lassen.
Statt eher undifferenzierter Bezeichnungen wie „Kommunikationsstärke“ oder „Organisationstalent“ hilft die lebendige Darstellung. Sollte der Bewerber konkrete Referenzen angeben können drückt dies deutlich mehr aus ( Frau Schuster von der Firma XY wird Ihnen bestätigen können… ). Am Ende der Minipräsentation gilt immer noch: Keine Konjunktive. Also statt „Ich würde mich freuen, wenn…“ lieber die Formulierung „Auf ein persönliches Gespräch freue ich mich“.